Barcelona in 48 Stunden

Unser Reise Experte Johannes hat BCN besucht und zeigt euch hier seine Liste der besten Spots.
Die folgende Route haben wir zu Fuß bewältigt und ganz ehrlich, es war ziemlich anstrengend! Aber wenn Sie wollen, können Sie auch den Bus, den Zug oder die Metro für Teilstrecken nehmen. 

Tag 1

Vom schönen Viertel El Born sind wir den Berg Montjuïc im lebhaften Bezirk Sants-Montjuic hinauf gelaufen. Das ganze Gebiet wurde 1929, für die erste Weltausstellung in Barcelona, neu bebaut und ist für Barcelona-Neulinge Pflicht. Die Aussicht ist einfach überragend! Dank der vielen Bäume und Gärten finden Sie hier viel Schatten, sodass man es hier auch an heißen Tagen aushalten kann.

Im Park angekommen, halten Sie nach dem Teatre Grec (Passeig de Santa Madrona 36, 08038 Barcelona +34 933 16 10 00), einem grandiosen griechischen Amphitheater, Ausschau. Bevor das Theater konzipiert wurde, war an der Stelle ein Steinbruch für die königliche Residenz, die sich nur wenige Meter vom Park entfernt befindet. Nachdem der Steinbruch erschöpft war, entschied die Stadt hier ein Amphitheater zu errichten, in dem bis heute Theaterstücke oder Musikkonzerte aufgeführt werden.

Von dort sind wir weiter in die Joan Maragall-Gärten spaziert. Neben dem Palacete Albéniz, der offiziellen Barcelona-Residenz der spanischen Königsfamilie, gelegen, bezaubert das Kleinod aus dem 19. Jahrhundert mit seinen Statuen und Springbrunnen. Soviel Schönheit und feierliche Ruhe inmitten der geschäftigen Metropole! Kein Wunder gelten die Gärten vielen als der schönste Park in der Stadt.

Nach einer wohlverdienten Pause ging es weiter zur alten Gondelbahn, die uns zum Hafen befördert hat. Auf dem Weg ließen wir die Joan Miró Foundation (Parc de Montjuïc s/n, 08038 Barcelona, +34 934 439 470) liegen, ein Museum moderner Kunst, das dem Werk Joan Mirós gewidmet ist und das als sehr sehenswert gilt. Ebenso liefen wir am beeindruckenden Stadtbad von Montjuïc (Miramar 31, Barcelona, +34 934 430 046), dem olympischen Schwimmbad 1992, vorbei, das heute öffentlich zugänglich ist.

Wenn Sie unserer Route folgen, sollten Sie also Badekleidung mitbringen: die Aussicht vom Schwimmbad ist phänomenal – selten habe ich etwas Schöneres gesehen. Das Bad ist täglich von 11 bis 18.30 Uhr geöffnet. Eintrittspreise: 5,63 € für Erwachsene und 3,93 € für Kinder (6-14 Jahre) und Senioren über 65 Jahren.

Lust auf eine wohltuende Pause unterwegs? Dann kann ich das Café im traumhaften 5-Sterne-Hotel Miramar (Plaça de Carlos Ibáñez 3, 08038 Barcelona, +34 932 811 600) wärmstens empfehlen. Direkt neben der Gondelstation und dem Miramar befinden sich die kleinen, aber bezaubernden Mossèn Costa i Llobera-Gärten, der größte Kaktuspark Europas. Eigentlich bin ich kein großer Fan botanischer Gärten, aber dieser blieb irgendwie in meinem Gedächtnis haften. Ich weiß nicht einmal genau warum. Wahrscheinlich war es einfach seine schiere Schönheit.

Von hier ging es mit der Gondel runter zum Strand. Wenn Sie mit der herrlich altertümlichen Gondel fahren wollen, sollten Sie es von hier oben probieren. Weil unten am Strand von Barceloneta sind die Warteschlangen meist lang.


Und jetzt geht es zu den besten Tapas Bars in Barceloneta!

Schon wenn Sie die Gondel verlassen, werden Sie überrascht sein, wie sehr sich die Landschaft verändert hat: Jetzt sind Sie im hippen Viertel Barceloneta im Bezirk Ciutat Vella. Wenn Sie mehr als 48 Stunden haben oder längere Zeit am Strand verbringen möchten, empfehle ich das tolle 5-Sterne-Hotel W Barcelona (Plaça de la Rosa dels Vents 1, 08039 Barcelona, +34 932 952 800). Auf dem Weg zum Hotel kommen Sie auch am historischen Club Natació Atlètic-Barceloneta (Plaça del Mar s/n 08003 Barcelona, +34 932 210 010) vorbei. Er befindet sich direkt am Strand, bietet ein Hallenbad und ein Freibad mit olympischem Schwimmbecken sowie ein Fitness-Studio und ein Spa. Eine Tageskarte kostet 12,19 € für Erwachsene. Öffnungszeiten: von 7 bis 23 Uhr.

Jetzt nahmen wir einen Gang raus, spazierten durchs historische Zentrum Barcelonetas mit dem kuriosen Plaça de la Font, was wörtlich übersetzt ‘Springbrunnenplatz’ bedeutet. Vielleicht werden Sie schon festgestellt haben, dass es einige Springbrunnen in der Stadt gibt. Am Plaça de la Font gönnten wir uns einen Snack im Els Fogons de la Barceloneta (Plaça de la Font s/n, 08003 Barcelona, +34 932 242 626). Nach ein paar köstlichen Fisch-Tapas und gegrillten Sardinen, zogen wir zum Strand weiter. Dort nahmen wir ein erfrischendes Bad und genossen anschließend die Abendstimmung am Strand.

Völlig erholt machten wir uns auf den Weg zurück ins Stadtzentrum mit der berühmten La Rambla de Catalunya. Dabei kamen wir am beeindruckenden Katalanischen Kunstmuseum (Palau Nacional, Parc de Montjuïc s/n, 08038 Barcelona, +34 936 220 360) vorbei. Falls es Wochenende ist, sollten Sie bedenken: samstags ab 15 Uhr und an jedem ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei. Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr im Winter und 10 bis 20 Uhr im Sommer, sonntags nur bis 15 Uhr. Besonders viel Flair hat die Dachterrasse des Museums, von wo Sie bei einem Drink eine neue Perspektive auf das Panorama Barcelonas gewinnen können.

Und jetzt geht‘s zu Tag 2 unserer Reise!

Tag 2

Am nächsten Tag standen die Viertel El Born und El Raval auf dem Plan, die auch in Woody Allens „Vicky Cristina Barcelona“ vorkommen. Östlich von Las Ramblas gelegen, ist der Charme der beiden Viertel ganz speziell. Hier haben wir auch eine der besten Entdeckungen des ganzen Aufenthalts gemacht: das Restaurant & Café Norai Raval (Av de les Drassanes 1, El Raval 08001 Barcelona, +34 666 91 99 98, täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet).

Dort gibt es nicht nur Bio-Gerichte in ungewöhnlicher Atmosphäre (das Lokal ist Teil des Meer-Museums): Die angestellten Kellner arbeiten hier als Teil eines Resozialisierungsprojekts. In der Straße neben dem Café gibt es mehrere gemeinsame Fotos alter und junger Leute. Die Story dahinter: die alten Spanier haben ihre Heimatstädte aus wirtschaftlichen Gründen verlassen und kümmern sich jetzt um die jungen Flüchtlinge aus Afrika und Europa.

Von Norai ging es weiter zum Encants Barcelona (Plaça de les Glòries Catalanes 080013 Barcelona), dem größten Flohmarkt der Stadt und einem der ältesten in Europa. Unter Einheimischen ist er auch als Mercat-Fira de Bellcaire, Encants Nous, Encants Vellas oder El Nous Encants Vells bekannt, was seiner wechselvollen Geschichte geschuldet ist. Auf den ersten Blick würden Sie wohl nicht glauben, dass das Viertel einst eines der schlimmsten der Stadt war. Um es aufzuwerten entschied die Stadtverwaltung, den beliebten Flohmarkt in einer neuen Halle unterzubringen. Und so geschah es: Im September 2013 eröffnete ein modernes, futuristisch aussehendes, vielleicht etwas zu dick auftragendes Gebäude seine Pforten. Der Kontrast zwischen den feil gebotenen Billigwaren und der anspruchsvollen Architektur ist überwältigend! Wenn Sie noch einen drauf setzen möchten, sollten Sie das Flohmarkt-Restaurant besuchen: Dort gibt es leckeres Essen sehr preiswert.

Raus aus dem Marktgewusel und rein in die U-Bahn zurück ins Zentrum und das Barcelona Museum of Contemporary Art (Plaça dels Àngels 1, 08001 Barcelona, +34 934 120 810, täglich außer Dienstag geöffnet; wochentags von 11 bis 19.30 Uhr, samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags von 10 bis 15 Uhr). Aber um ganz ehrlich zu sein: Wir haben es gar nicht ins Museum rein geschafft. Stattdessen schauten wir wie gebannt den Skateboardern zu, die vor dem Museum beeindruckende Manöver auf den Beton zauberten.

Zum Abschluss besuchten wir eine der unzähligen Markthallen Barcelonas. Und zu denen gibt es auch eine faszinierende Geschichte: Weil die Stadtverwaltung diese Märkte für wichtig befand, um kleine Lebensmittelhändler zu schützen, erließ Sie ein Gesetz, das große Supermärkte auf Erdgeschossflächen unterbindet.

Deshalb wurden große Supermarktketten gezwungen, teure Untergeschosse zu errichten oder ganz auf den Verkauf von Lebensmitteln zu verzichten. Durch dieses schlichte, effektive Gesetz haben die lokalen Märkte überlebt und prägen bis heute die Identität Barcelonas. Wenn Sie also regionales Wirtschaften und authentisches Gemeinschaftsgefühl erleben möchten, sind die Markthallen der Stadt die richtige Adresse.

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