Bandscheiben OP

Wie können Ärzte einen Bandscheibenvorfall behandeln? Professor Rischke ist einer der besten Wirbelsäulenchirurgen der Schweiz und hat unsere Fragen zum Thema Bandscheiben OP für Sie beantwortet.
Brauchen Sie eine OP nach einem Bandscheibenvorfall? Lesen Sie unser Interview mit einem der führenden Schweizer Wirbelsäulenchirurgen Professor Burkhard Rischke um Experteninformation zu Ihren Behandlungsmöglichkeiten einzuholen.

Was sind die führenden Methoden der Bandscheiben OP?

Normalerweise wird die verrutschte Bandscheibe durch einen mininal-invasiven oder endoskopischen Eingriff in die Wirbelsäule, genannt Mikrodiskektomie, entfernt.

Dabei ist das Ziel, Teil der Bandscheibe zu entfernen, um somit die neurologischen Strukturen zu entlasten, wie z.B. Nervenbahnen, den Rückenmarkkanal und die Markscheidenhaut.

Der Nachteil dieser Methode liegt darin, dass zerstörtes und degeneriertes Bandscheibenmaterial zwischen den Bandscheiben zurückbleibt. Die neuesten klinischen Studien zeigen, dass in ca. 50% der Fälle ein erneuter Bandscheibenvorfall nach einer Mikrodiskektomie auftreten kann.

Deshalb rate ich bei einem schmerzhaften und hinderlichen Bandscheibenvorfall zu einer kompletten Diskektomie per Zugriff über den Bauchraum und der Implantation einer viskoelastischen neuen Bandscheibe.

Welches sind die besten Behandlungen bei einem Banscheibenvorfall? Raten Sie in jedem Fall zu einer OP? Oder gibt es auch non-invasive Methoden?

Eine konservative Behandlung ist sinnvoll wenn der Patient unter akuten  oder chronischen Lendenwirbel- oder Nackenschmerzen leidet ohne starke neurologische Symptome wie z.B. Parese oder eine Lähmung der Blase oder Glieder.

Eine konservative Behandlung besteht aus 3-6 Monaten Physiotherapie und Schmerzmitteleinnahme. Sollte aber diese Behandlung nicht erfolgreich sein und der Patient in seinen täglichen Aktivitäten, beim Sport und bei der Arbeit eingeschränkt sein,  würde ich zur einer Dekompressionsoperation  und Ersetzung der Bandscheibe raten.

Was sind die Risiken einer Bandscheiben OP?

In der medizinischen Literatur sind starke Komplikationen wie z.B. eine permanente Querschnittslähmung sehr selten. Die Gesamtkomplikationsrate schwankt zwischen 6% und 8%.

Dies beinhaltet auch mögliche negative Auswirkungen wie z.B. eine Infektion, Hämatome, Fisteln, Entzündungen, neurologische Defizite, Thrombose, Embolie oder eine Störung der Sexualfunktion des Patienten.

Wie viele Wirbelsäulenoperationen haben Sie im Laufe Ihrer Karriere bereits absolviert?

Ich habe mit der Wirbelsäulenchirurgie 1986 begonnen. Innerhalb von 27 Jahren, habe ich über 2500 Operationen an der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule durchgeführt.

Darunter waren auch komplexe periphere Rekonstruktionen von zerstörten Rückenwirbeln, die durch Trauma oder Tumore verursacht wurden, sowie Dekompressionsoperationen bei degenerierten verrutschten Bandscheiben oder nach Traumabeschwerden.

Seit 2001 habe ich über 1500 künstliche Bandscheiben in Hals- und Lendenwirbelsäulen implantiert.

Über Professor Rischke

Prof. Dr. med. B. Rischke PhD ist Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparats sowie Wirbelsäulenchirurg und Gründer des Spine Center Rischke, einer der führenden Kliniken für Wirbelsäulenchirurgie in Zürich.
Webseite - Spine Center Rischke

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