Burnout Prävention – die wichtigen Fragen zur Vorbeugung.

In diesem Interview stellt Facharzt Dr.Huber die richtigen Fragen zur Burnout Prävention. Oftmals schwierige Fragen, aber fundamentale Umstellungen im Alltag sind meist gefragt.
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Gibt es einen einfachen Test um einen Burn Out festzustellen?

Im deutschen Sprachraum sind sowohl das MBI (Maslach-Burnout-Inventory 1992) als auch die BOSS (Burnout-Screening-Skalen 2009) eingeführt. Wissenschaftlich gelten diese Tests allerdings als problematisch. Es gibt bisher kein standardisiertes, allgemeingültiges Vorgehen, um eine Burn-Out-Diagnose zu stellen. Es empfiehlt sich daher, diese Tests nicht allein durchzuführen, sondern für eine eingehende Risikoanalyse persönlich einen Spezialisten aufzusuchen. Dieser kann nicht nur die Diagnose stellen und andere (ggf. gravierendere) Störungsbilder ausschließen, sondern auch Empfehlungen für eine individuelle Prophylaxe oder Therapie geben.

Gibt es so einen Test im Internet (online) oder muss ich dafür zum Arzt?

Die BOSS sind nicht frei verfügbar. Es gibt zwei frei verfügbare deutsche Versionen des MBI, es handelt sich um freie Übersetzungen des niederländischen Originals.

Welche Ärzte führen so einen Test durch? Wird dieser Test von der Krankenkasse bezahlt oder muss das Privat bezahlt werden? Falls ja, was kostet so ein Test?

Da diese Tests nicht weit verbreitet angewendet werden, sollte man einen spezialisierten Facharzt aufsuchen. Die Krankenversicherung übernimmt regelhaft die Kosten für eine fachärztliche Diagnostik bei Beschwerden, wie sie etwa ein Burn-Out Syndrom hervorruft.

Was sind die wichtigsten Anzeichen für einen Burn Out?nout?

Als Burn-Out wurde ursprünglich (1974) eine seelisch-körperliche Entwicklung und ein Zustandsbild bezeichnet, das Menschen in einer Arbeitsumgebung entwickeln können, die sich stark in ihrer Arbeit engagieren ("für etwas brennen") und über ihre individuellen Leistungsgrenzen hinaus belastet haben.

Burn-Out soll sich durch drei Kardinalsymptome auszeichnen:

1. Emotionale Erschöpfung

2. Veränderung der Persönlichkeit in Richtung auf eine innere Entfremdung sowie distanzierte und zynisch-abwertende Einstellung anderen gegenüber

3. schlechte subjektive Leistungsbewertung.

Es ist nicht klar, ob es sich dabei um primäre Symptome oder das Ergebnis eines sogenannten "Coping"-Prozesses handelt, also des Versuches, mit der an sich selbst erlebten Veränderung umzugehen und sich darauf einzustellen.

Gibt es verschiedene Stadien eines Burn Outs?

Der Begriff Burnout bezeichnet sowohl einen Prozess („Ausbrennen“) als auch einen Zustand („Ausgebrannt sein“). Dabei sind kontinuierliche Veränderungen ebenso vorstellbar wie "Schübe" oder "Stadien".

Burnout wird als Risikozustand angesehen, der zwischen andauernder Arbeitsüberforderung und psychischen und somatischen Krankheiten steht. Das Auftreten eines Burnout-Syndroms signalisiert eine erhöhte Gefahr für das Auftreten von Folgekrankheiten des Arbeitsstresses wie Hypertonie, Tin¬nitus, Depressionen, Angsterkran¬kungen und Suchtverhalten.

Priv. Doz. Dr. med. Michael Huber

War über mehr als zwanzig Jahre oberärztlich in mehreren westdeutschen Universitätskliniken tätig vor allem in der Neurologie und Psychosomatischen Medizin. Er ist erfahrener Lehrtherapeut und Psychoanalytiker und hat sich in den letzten Jahren spezialisiert auf die Begleitung seelischer und beruflicher Veränderungsprozesse bei Menschen in Leitungsfunktionen in Wirtschaft, Gesellschaft und Institutionen. Dabei verwendet er Coaching-Methoden, die auf der Überzeugung beruhen, dass man im Gesunden wie im Grenzbereich zum Krankwerden hin Erfahrungen aus Langzeit-und Kurzzeit-Psychotherapien, nervenärztlicher Praxis und Komplementärmedizin übertragen kann auf gesunde, arbeitsfähige Menschen, die in sich zuspitzenden beruflichen Belastungssituationen oder privaten Krisen sich neu orientieren, wieder einen gangbaren Weg finden oder vielleicht tiefgreifend verändern wollen.

Website von Dr. med. Michael Huber

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